Durch Meditation Klarheit und innere Ruhe entdecken
Es gibt viele Meditationstechniken, wie die stille Meditationen, geführte Meditation oder begleitet von Klängen, traditionelle aktive Meditationen und moderne aktive Meditationen.
Meditation wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturkreisen praktiziert und findet in letzter Zeit verstärkt Beachtung durch die Wissenschaft. Vor allem die Achtsamkeitsmeditation, das urteilsfreie Betrachten der Erfahrungen im gegenwärtigen Moment, wird zunehmend auch im klinischen Kontext eingesetzt.
Meditation hat nichts Geheimnisvolles an sich. Sie ist tatsächlich nur eine Schulung des Geistes. Es handelt sich bei Meditation um eine Reihe von Geistesübungen, die uns mit bestimmten geistigen Prozessen vertraut machen soll.
Meditation erfahren
In der Gemeinschaft fällt es leichter zu meditieren. Wir bieten verschiedene Meditations- und Achtsamkeitskurse in Karlsruhe/Durlach.
Wenn wir hier von Meditation sprechen, dann in der Bedeutung von Achtsamkeitsmeditation. Achtsamkeit ist das Herz der Meditationspraxis. Achtsamkeit hat die Bedeutungen „merken“ und „erinnern“. Meditation erfordert kein spezielles Glaubenssystem. Achtsamkeit ist nichts Östliches – es ist vielmehr etwas allgemein Menschliches. Wir üben zu bemerken was wir gerade tun, sagen oder denken. Einfach ausgedrückt üben wir durch Meditation Bewusstsein für die gegenwärtige Wirklichkeit wach zu halten.
Wenn Meditation den Geist schult, stellt sich die Frage, welche geistigen Fähigkeiten Achtsamkeit trainiert? Wir trainieren die Aufmerksamkeit zu lenken, die Aufmerksamkeitsregulation wird somit gestärkt. Wir lernen Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle mit mehr Bewusstheit wahrzunehmen. Achtsamkeitspraxis kann die Emotionsregulation verbessern. Eine weitere wichtige Komponente ist eine Veränderung im Selbsterleben, d.h. wie wir mit uns selbst in Beziehung treten.
Durch Meditation geschieht etwas Interessantes. Unser Geist wird konzentrierter und stabiler aber auf eine entspannte Art und Weise.
Ist der Geist aufmerksam und entspannt zugleich, kommen wie von selbst drei wunderbare geistige Eigenschaften zum Vorschein: Ruhe, Klarheit und Glück. In einem ruhigen und klaren Geist entsteht Glück automatisch und in ihm erwacht auf natürliche Weise die Freude.
Alan Wallace, ein Experte der Meditation, sagt: „Glück ist die Grundeinstellung des Geistes. Wenn der Geist ruhig und klar wird, kehrt er in seinen Urzustand zurück. Wir brauchen also nach Glück nicht zu streben, es genügt einfach zu sein“. In dem wir meditieren wechseln wir vom Modus des Tuns in den Modus des Seins.
Unser Atem ist ein gutes Übungsobjekt in der Meditation. Wir können den Atem als Ausgangspunkt nutzen, um die Verbindung zu unserem Körper wiederherzustellen. Wir können uns einfach auf das Gefühl der Bewegung des Atems einstimmen. Wir sind uns achtsam des Stromes unseres Atems bewusst.
Jetzt in diesem Moment!
Unser Geist wird nicht lange beim Atem bleiben und indem wir immer wieder zur Empfindung des Atems zurückkehren, entsteht innere Sammlung. Wir werden ruhiger und können uns in uns selbst niederlassen, in innere Tiefen vordringen, die wir als Ruhezone erleben, als Quelle des Seins, unser inneres Zuhause.
Meditation schließt noch mehr ein als Atem-Übung. Meditation heißt auch „sich vertraut machen “, sich aktiv vertraut machen. Womit machen wir uns in der Meditation vertraut? „Mit dem, was uns heilt“.
Meditation hat etwas mit uns zu tun, zu bemerken, was heilsam für uns ist und dafür brauchen wir Achtsamkeit. Meditation heißt vertraut werden mit dem, was uns heilt und hilft, Gesundheit durch Bewusstsein. Wir lernen uns besser kennen und mit den eigenen Erfahrungen in eine freundliche Beziehung zu treten. Und dadurch besser mit Stress umzugehen.
Achtsamkeit wird in zwei Weisen geübt, die beide notwendig sind, um sie in unser Leben zu integrieren. Die erste ist die formelle Meditation, in der spezifische Methoden angewendet werden, die uns dabei helfen, über eine Zeitspanne hinweg wach und achtsam im Augenblick zu bleiben.
Der andere Bereich ist die formlose Praxis. In ihr geht es darum, uns einfach daran zu erinnern, während der alltäglichen Aktivitäten
Die Zeit und Energie, die man der formellen Praxis widmet, unterstützt und stärkt die Fähigkeit im Alltag achtsam zu sein.
Damit ist gemeint, dass wir achtsam sind, während wir unsere alltäglichen Aufgaben erledigen und all die Dinge tun, die uns als Menschen ausmachen.. Jede Tätigkeit kann zu einer Gelegenheit werden, Achtsamkeit zu praktizieren: essen, duschen, gehen, fahren, arbeiten, trainieren, Geschirr spülen, einkaufen, putzen, sprechen, mit den Kindern spielen und viele andere Situationen, mit denen wir täglich umgehen.
Das Wundervolle an der informellen Achtsamkeitspraxis ist, dass sie keine zusätzliche Zeit beansprucht. Alles was gebraucht wird, ist ein Wandel im Bewusstsein, wir tun die Dinge und sind gleichzeitig wach dabei.
Bei der Meditationspraxis geht es um das „Innerzuhalten“ , wir uns erlauben still und präsent zu sein, so ist Meditation keine Technik, sondern eine Seinsweise. Es ist eine Weise, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, mit offenem Herzen. Wollen wir achtsamer und wacher werden, dann geschieht dies nicht von alleine.
Vielleicht brauchen wir eine Absicht zum Üben, eine davon kann sein: „ja, mein Leben ist wichtig genug, dass ich mit jeden Tag Zeit nehmen, um einfach nur zu sein.“ Alles was gebraucht wird, ist ein Wandel im Bewusstsein, ein Umschalten von der gewohnheitsmäßigen Daseinsweise zu wacher Präsenz.
Meditation lehrt uns Freundlichkeit, Mitgefühl und Geduld und ist somit auch der naheliegende Ansatz, wenn es uns darum geht, unsere Beziehungen zur Familie, zu Freunden und den Menschen zu verbessern.
Warum Meditation heilsam ist…
Was Britta Hölzel herausfand:
Meditieren kann den Alltag verändern. Schon wer acht Wochen lang an einem Achtsamkeitsbasierten Stressreduktionskurs (MBSR) teilnimmt und die dort vermittelten Übungen praktiziert, bringt gezielt einige Hirnbereiche auf Trab. So messen Britta Hölzel und ihre Kollegen Veränderungen in den Regionen, die für Gedächtnis, Selbstwahrnehmung, Empathie und Stressreaktionen zuständig sind.
Das Gehirn profitiert also von Meditation, denn das Volumen der grauen Substanz legt zu – ähnlich wie bei intensiven Lern- oder Bewegungsübungen. Menschen, die regelmäßig meditieren, können intensiver erleben, sich besser konzentrieren und mit ihren Gefühlen kontrollierter umgehen. Zudem scheint ihr Mitgefühl für andere Menschen gestärkt zu werden. Kein Wunder, dass auch die Psychotherapie zunehmend Meditationstechniken in Behandlungen integriert. Außerdem könnte die geistige Flexibilität ein Schutzwall gegen Demenz, gegen den Leistungsrückgang im Alter sein.
Britta Hölzel ist Diplom Psychologin. Als Wissenschaftlerin untersucht sie die neuronalen Mechanismen der Achtsamkeitsmeditation.